Die Premiere des Heinz Flohe Films

K.H. Thielen, Jürgen Glowacz und Harald Konopka
K.H. Thielen, Jürgen Glowacz und Harald Konopka

Am Sonntag, den 15. März 2015, wurde im Kölner Residenz Theater der Film Heinz Flohe – Der mit dem Ball tanzte erstmals vor geladenen Gästen aufgeführt. Hauptverantwortlich für dieses Herzensprojekt waren die Filmemacher Frank Steffan (Regie) und John Seidler (Kamera & Co-Regie), die über ein Jahr lang an der 104-minütigen Dokumentation arbeiteten und sie nun endlich der Öffentlichkeit präsentieren konnten. Ein Großteil der über 270 Anwesenden waren Mitglieder des Heinz-Flohe-Crowdfundings, das den Film teilweise vorfinanzierte.

 

Prominente Ehrengäste

 

Unter den Ehrengästen befanden sich zahlreiche ehemalige FC-Legenden wie Toni Schumacher, Harald Konopka, Jürgen Glowacz, Karl-Heinz Thielen, Jupp Bläser und Jürgen Jendrossek. Auch der scheidende DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig ließ es sich nicht nehmen, der Premiere beizuwohnen.

 

Besonders bemerkenswert war der Auftritt von Wolfgang Overath, der genau in dem Moment erschien, als das Licht im Saal erlosch und der Film begann. Da seine Zeit knapp bemessen war – was bereits im Vorfeld bekannt war –, parkte Overath seinen Wagen direkt vor dem Kino. Die Polizei drückte wohl wohlwollend ein weltmeisterliches Auge zu … 😉

 

Nach einer kurzen Anmoderation hielt Frank Steffan eine bewegende Rede, die HIER im Premierenfilm festgehalten wurde. 

Ein Film voller Emotionen

 

Mit dem Start des Films machte sich zunächst eine heitere Stimmung im Saal breit. Für viele Lacher sorgte insbesondere Flockes ehemaliger Mitspieler Jürgen Jendrossek, der mit Anekdoten aus der FC-Kabine für große Erheiterung sorgte. Ohne zu viel zu verraten: Es gab viel Gelächter und begeisterten Applaus.

 

Besonders überrascht zeigten sich die anwesenden Ex-Spieler über das Erscheinen des ehemaligen FC-Trainers Rudi Schlott im Film. Schlott, der seit Jahren aus der Öffentlichkeit verschwunden war, erhielt hier noch einmal eine späte Würdigung. Tragischerweise verstarb er wenige Monate nach den Dreharbeiten, wodurch der Film auch unbeabsichtigt zu einem Teil seines Vermächtnisses wurde.

Rudi Schlott bei den Dreharbeiten
Rudi Schlott bei den Dreharbeiten

Gänsehautmomente und stehende Ovationen

 

Während des Films brandete immer wieder Applaus auf – sei es für herausragende Spielszenen oder unerwartete Aussagen. Ein besonderer Moment war die spontane Ovation für Toni Schumacher, nachdem Heinz Flohe in einem seiner seltenen Interviews betont hatte, dass die deutsche Meisterschaft auch „unserem Torwart Toni Schumacher zu verdanken“ sei.

 

Die Spielszenen ließen viele längst vergessene Tore wieder aufleben. Spektakuläre Aktionen von Flocke wurden vom Publikum mit Klatschen und Jubel begleitet. Für viele Lacher sorgte auch eine Szene, in der Heinz Flohe gemeinsam mit seinen Teamkameraden und Hennes Weisweiler dem WDR-Reporter Dieter Adler ein Interview gab – besonders Weisweilers humorvolle Art machte diesen Moment unvergesslich.

Flockes umjubeltes "Comeback" auf der Leinwand (Quelle: Express/Bucco)
Flockes umjubeltes "Comeback" auf der Leinwand (Quelle: Express/Bucco)

Doch gegen Ende des Films wich die Heiterkeit einer bedrückenden Stille. Die Umstände von Flohes Wechsel zu 1860 München sowie das Auseinanderbrechen der großen FC-Mannschaft waren keine fröhlichen Kapitel, gehörten aber untrennbar zu seiner Geschichte.

 

Beklemmende Stille

 

Den emotionalen Höhepunkt bildete die Szene rund um das brutale Foul an Heinz Flohe. „Bei der Szene konntest du eine Stecknadel fallen hören. Jeder hat mitgefühlt. Im Kino hat sich heute jeder das Bein gebrochen“, beschrieb Toni Schumacher später gegenüber dem Kölner Express seine Eindrücke.

 

Auch die letzten Minuten des Films verzichteten auf heitere Momente – das tragische Ende von Heinz Flohes Leben ließ niemanden unberührt. Eine schwierige Aufgabe für Frank Steffan und John Seidler, die diese Herausforderung jedoch mit beeindruckender Sensibilität meisterten. Besonders die Filmmusik von Dirk Schlömer (ehemals Ton, Steine, Scherben) unterstrich die emotionalen Szenen perfekt: Mal rockig, passend zu Flohes dynamischem Spielstil, mal leise und einfühlsam, insbesondere am Ende des Films.

Der bewegende Abschluss

 

Als die letzte Szene über die Leinwand flimmerte, hielt es die Zuschauer nicht mehr auf ihren Sitzen – minutenlanger Applaus und stehende Ovationen folgten. Ein intensiver, bewegender Moment für alle Anwesenden, insbesondere für die Filmemacher und deren Angehörige.

 

Nach der Premiere blieb man noch eine Weile im Foyer, um das Gesehene zu reflektieren und Pressetermine wahrzunehmen. Anschließend ging es in geselliger Runde zum Spanier, wo gefeiert, diskutiert und angestoßen wurde.

 

Besonders schön waren die abschließenden Worte von Nino Flohe, Heinz Flohes Sohn: „Das hätte dem Hein ganz sicher gut gefallen.“

Entspannung im spanischen Restaurant, Frank Steffan (Regie), Ralf Friedrichs (Recherche) und John Seidler ((Kamera+Co-Regie))
Entspannung im spanischen Restaurant, Frank Steffan (Regie), Ralf Friedrichs (Recherche) und John Seidler ((Kamera+Co-Regie))

 

Hier nun einige Links zu Presseberichten:

 

WDR Bericht über die Premiere (unter diesem Text)